Saturday, November 16, 2024

Mein Neustes Gedicht (November 16. 2024, USA)




hier sitz' ich nun

und draussen geht die Sonne unter

die Baeume sind schon wieder nackt

und ihre Kleidung laengst am Boden

da liegt sie ganz trocken und muerb'

das Land in dem ich lebe

hat seine Seele verkauft

die von "Dort Drueben" sehen es nicht

sie wollen es nicht verstehen

die Eier sollen weniger kosten

und das Benzin

und mehr Geld woll'n sie in der Tasche haben

nur fuer sich

wie heisst's so schoen auf Englisch?

"For Me, Myself and I!"

kaum einer will es hoeren

und sagen soll es auch keiner

warum also sage ich es?

weil in meinem Herzen

in meiner Seele

und in meinem Geist

da brennt ein Feuer

und dieses Feuer

das laesst sich nicht loeschen

nicht mit Ignoranz

nicht mit Taubheit oder Blind sein

nur einen Feind hat meine Leidenschaft

es ist der Tod sonst nichts

doch soweit bin ich gewiss noch nicht

und weiterbrennen werde ich

noch eine kleine Weile

wird meine Zukunft fur mich dasein...



Tuesday, September 17, 2024

zick-zack tage



  




zick-zack tage

ja so geht's vor

in meinem hirn

mal auf mal ab

mal rauf mal runter

weiss manchmal nicht mehr

wo der kopf mir steht

 es kommt mir wie ein wunder vor

das ich es trotzdem schaff'

und das es ueberhaupt geht

von jedem tag zum folgenden

 frueh morgens ja da bin ich dann

meist manisch wie der wind

am nachmitag dagegen

  heul ich oft wie ein kind

das nenne ich die "zick-zack" tage

weil's eben am besten passt

zu diesem meinem zustand

den ich immer mit mir trage

auch durch die dunkelheit

oder bei hellem licht

egal ob ich nun will oder nicht

kein wunder das mir schwindlig ist




Sunday, September 15, 2024

vom deutschsein zum menschsein





Vom Deutschsein zum Menschsein

im "zarten alter" von sieben jahren,

im unterricht, da schaun wir uns "die bruecke" an.

kindlich pflichterfuellt, und ohne zu verstehen.

man koennte dies 'nen augen-oeffner nennen.

und das aufwachsen nach einem schlimmen krieg,

so wie dem useren, war kein kinderspiel.

ueberall um mich herum, in der stadt,

sah man noch reichlich ruinen, 

auch gegenueber bei uns. 

verlockend hinter den verbots-schildern.

orte wo man mit angehaltenem atem,

gewisse mutproben erfuellen musste.

ja, das dazu-gehoeren war wichtig.

so wie es eben immer ist.

im kindlichen gemuet, da erwachten schuldgefuehle,

angespornt von denen, 

die gruende hatten, fuer diese gefuehle.

wenn fremde auf das deutschsein anderer

mit 'nem grinsenden :"heil hitler!" reagieren,

und mit laecherlich angehobenem arm,

da moecht' ich schreiend jedesmal verkuenden: 

"wir kinder waren aber nicht dabei!"

dennoch trugen wir die "schuld der anderen" 

mit uns in die zukunft... und jetzt?

jetzt stecken wir in genau denselben alten schuhen

die wir uns nie anziehen wollten.

ich bin kein kind mehr, schon seit langem. 

doch das schuldgefuehl ist immer dabei.

das mit dem loswerden hat nicht geklappt.

und wenn ich sehe, was die opfer von damals

ihren nachbaren von heute so antun, jeden tag,

ohne mit der wimper zu zucken,

da sehe ich das es nicht das "deutschsein" ist,

was mir solche angst bereiten kann,

sondern ganz einfach das menschsein selbst.







Wednesday, September 11, 2024

Schreiben







mein schreiben - hart ist es  

und das kommt, zum teil,

von der kleinen, 

aber doch so maechtigen angst,

tief unten, ganz drinnen,

ihr wisst schon wo ich meine.

dort ist man in der schusslinie.

mit jedem wort, mit jeder zugabe,

von gefuehlen, und gedanken,

die man nicht oft laut sagen kann, 

oder will, oder sonst was.

weil man es doch nicht

zuruecknehmen kann,

das geschriebene.

und die offenbarung

meiner inneren welt,

die gehoert eben dazu, 

auch wenn es sich jedesmal anfuehlt,

wie am ende des zehn-meter-bretts.


 

Corinne Wesley, September 11, 2024

Sunday, September 8, 2024

Poems






POEMS

 I can't recite them

I just write them

And send them

Out into the world...

Friday, September 6, 2024

wieder anfangen - september 2024

 








WIEDER ANFANGEN


das alte dach 

die krummen waende

und aus dem fenster

der grosse maulbeerbaum

wieder schreiben sollt' ich

doch ich kann es kaum

bin erfuellt von worten

tag und nacht

bin von ihnen ueberwaeltigt

fast zum schweigen gebracht

doch - angespornt vom alten freund

sitz ich auf einmal hier

und schreibe mein allererstes 

nagel-neues gedicht





Tuesday, March 5, 2024

worte - oder meine einstellung zu den worten die ich schreibe







worte

ich hetze den worten nicht hinterher

sie kommen meist ganz von allein

ich brauch mich auch nicht an sie zu erinnern

weil da doch freier platz sein muss

fuer das naechste gedicht

was wie ein vogel hinabgleitet

von uns'rem firmament

 ich heisse alle willkommen

und schreib sie dann nieder

jedes mal und immer wieder...


Corinne Wesley

Maerz 5, 2024